DGP Piercing Studio Checkliste für Kunden

Überprüfen Sie anhand nachfolgender Punkte ob das von Ihnen gewählte Piercing Studio die hygienischen Anforderungen erfüllt.
 
1. Allgemeines
1.1. Besichtigen sie einige Studios und informieren Sie sich unverbindlich über das Angebot.
1.2. Ein ausführliches Beratungsgespräch sollte jedem Piercing vorausgehen.
 
2.1. Hygiene - Die behandelnde Person
2.1.1. Ihr Piercer/in sollte waschbare, nicht bedruckte Arbeitskleidung tragen. Bedruckte T-Shirts oder bunte Hemden sehen zwar cool aus, aber Bakterien lassen sich durch Waschen bei niedrigen Temperaturen nicht entfernen.
2.1.2. Die Unterarme der Sie behandelnden Person sollten frei sein.
2.1.3. Ihr Piercer trägt je nach Anforderung sterile oder unsterile Einmalhandschuhe.
2.1.4. Ihr Piercer/in trägt keine offene Haare, lackierte oder falsche Nägel, Ringe und Armbänder oder ungeschützte lange Bärte. Diese bergen ein hohes Infektionsrisiko.
 
2.2. Hygiene - Die Behandlungsräume
2.2.1. Die Behandlungsräume sollten separat abgeteilt und nicht einzusehen sein.
2.2.2. Alle Einrichtungsgegenstände sowie Boden und Wände sollten feucht abwaschbar sein.
2.2.3. Pflanzen oder Dekorationen haben in diesen Räumen nichts zu suchen.
2.2.4. Im Studio herrscht Rauchverbot und auch Tiere haben keinen Zutritt.
 
2.3. Hygiene - Materialien & Geräte
2.3.1. Schmuckteile und Werkzeuge, welche mehrfach benutzt werden, sind in sterilen Päckchen eingepackt und werden jeweils vor den Augen des Kunden geöffnet. Fragen Sie nach dem Sterilisationsdatum und wie die Teile gelagert werden. Auch diese Sterilpäckchen haben ein Verfallsdatum, welches je nach Lagerung nur 24 Stunden betragen kann.
2.3.2. Das Studio sollte über einen Dampfdruck Sterilisator (Autoclav) verfügen, welcher halbjährlich auf seine Funktionstüchtigkeit geprüft wird. Lassen sie sich den letzten Prüfbericht zeigen.
2.3.3. Die Behandlungsliege sollte mit Einwegpapier belegt sein, welches nach jedem Kunden gewechselt wird. Handtücher oder Frotteelaken gehören nicht hierher.
2.3.4. Die Behandlungsliege und die Arbeitsflächen sollten ebenfalls nach jedem Kunden feucht desinfiziert werden.
 
3. Beratungsgespräch
3.1. Sie sollten unaufgefordert über alle Risiken, die Ihr Piercing beinhaltet, informiert werden.
3.2. Es wird nach einem eventuell vorhandene Allergiepass sowie anderen Risiken wie Medikamenteneinnahme oder chronische Erkrankungen gefragt.
3.3. Das Aufklärung- Beratungsgespräch wird anhand einer Einverständniserklärung schriftlich dokumentiert.
 
4. Voruntersuchung

4.1.

Die zu behandelnde Körperstelle sollte in einer Voruntersuchung begutachtet werden um zu erkennen ob die anatomischen Vorraussetzungen für das gewünschte Piercing gegeben sind.

 
5. Schmuck & Materialien
 5.1. Es gibt verschieden Materialien die für den Ersteinsatz geeignet sind. Ihr Piercer ist ein Fachmann und wird Ihnen das für sie am besten geeignete Material empfehlen. - Dies muss nicht immer Titan sein.
5.2. Chirurgiestahl ist kein geeignetes Material für den Ersteinsatz, da es Nickelanteile enthält und diese auch in den Körper abgibt. Auch Personen die keine Nickelallergie haben können diese durch tragen dieses Materials bekommen. Also Vorsicht!
 
6. Die Behandlung
6.1. Lehnen Sie den Einsatz von Ohrlochpistolen am menschlichen Körper unbedingt ab. Der sterile Einsatz mit Einmalmaterialien ist der Anwendung von Pistolen immer vorzuziehen.
6.2. Eine Betäubung mit Eis oder Kältespray birgt bei unsachgemäßer Anwendung Risiken. Auch der Einsatz von Sprays oder Injektionen kann gefährlich sein.
Fragen sie nach wie und warum solche Mittel zum Einsatz kommen, wie sie wirken und ob der Piercer in der Lage ist bei einem eintretenden Notfall die Erstversorgung zu leisten.
6.3. Es sollte Ihnen nach dem Eingriff eine schriftliche Pflegeanweisung ausgehändigt, und die Pflege Ihres neuen Piercings sollte Schritt für Schritt erklärt und besprochen werden. Ein Nachsorgetermin sollte ebenfalls mit Ihnen vereinbart werden. - Ihr Piercer sollte in Falle eines Problems auch außerhalb der Öffnungszeiten für Sie erreichbar sein.
 

Die DGP lehnt das Piercen von Personen unter 14 Jahren grundsätzlich ab.

Bei Minderjährigen über 14 Jahren ist für jedes Piercing das Einverständnis der Eltern zwingend notwendig.

Die Eltern sollten beim Vorgespräch dabei sein und umfassend über alle bestehenden Risiken und Folgen informiert werden die ein Piercing, dass bei einem noch nicht ausgewachsenen Jugendlichen erfolgt, haben kann.